Unterrichtsinhalte

Praktische Unterrichtsfächer

Der praktische Unterricht erfolgt nach Schwerpunkten getrennt im Gruppenverband von max. 12 Studierenden pro Praxisgruppe und umfasst folgende Fächer:

Kollektionsgestaltung

Im Unterrichtsfach Kollektionsgestaltung entwickelt und verwirklicht jede/-r Studierende im Laufe des Schuljahres ein eigenes Modedesign-Projekt, das ein Kollektions-Portfolio und mindestens fünf realisierten Outfits umfasst.
Das Portfolio stellt die gesamte Kollektion dar, vom Konzept bis zum einzelnen Produkt, und wird u.a. durch technische Zeichnungen, Illustrationen und Kollektionsplan verdeutlicht.
Unterstützt wird die Realisierung der Kollektion durch dreidimensionales Modellieren / Moulage an der Schneiderbüste.
Die realisierte Kollektion wird am Ende des Schuljahres auf einer professionellen Show präsentiert.

Industrieschnitt mit Gradieren und CAD

Bereits in der Entwicklungsphase werden die Weichen in Industrieunternehmen für die spätere Produktion hoher Stückzahlen gestellt.
Daher wird zunächst die Erstellung von Basisschnitten nach Normgrößentabellen, welche auf Reihenmessungen beruhen, vermittelt. Die Basisschnitte werden im Unterricht zu Modellschnitten weiter entwickelt und anschließend in die notwendigen Größen verkleinert bzw. vergrößert, d.h. gradiert.
Dieser manuell angelegte Unterricht wird parallel ergänzt durch digitalen Unterricht an einer CAD-Anlage; dafür stehen die beiden weltweit führenden CAD-Schnittsystem Lectra Modaris und Assyst zur Verfügung.

Verarbeitung

Ein Schwerpunkt im Unterricht bildet die Umsetzung von Ideen und Designs in industriell produzierbare, hochwertige Mode unter Berücksichtigung von Materialbeschaffenheit, Passform und Style.
Da in der betrieblichen Realität die Fertigung überwiegend im Ausland erfolgt, liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Erstellung von Verfahrensbeschreibungen für die industrielle Fertigung.

Theoretische Unterrichtsfächer

Die Vermittlung von theoretischem Wissen erfolgt im Klassenverband mit max. 24 Studierenden pro Klasse, wobei sich eine Klasse aus einer Praxisgruppe aus dem Schwerpunkt Schnitt sowie einer Praxisgruppe aus dem Schwerpunkt Entwurf zusammensetzt.

Mode- und Kulturgeschichte

Ziel dieses Unterrichts ist es, Mode in einen inhaltlichen Kontext zu stellen und den Studierenden dadurch konzeptuelle und gestalterische Impulse für die kreativen Fächer zu bieten. Ein zeitlicher Schwerpunkt wird auf den Beginn der Haute Couture im 19. Jahrhundert sowie der europäischen und japanischen Mode im 20. und 21. Jahrhundert gelegt.

Materialkunde

Im Fach Materialkunde erfolgt die Vermittlung von Wissen über Rohstoffe, Stofflichkeiten, Zutaten und textile Flächen. Ergänzt wird der Unterricht durch den Besuch von Stoffmessen sowie der Analyse von aktuellen Stoffkollektionen der Stoffhersteller.

Betriebsorganisation

Die Arbeitsteilung in industriellen Unternehmen erfordert zum einen eine Organisation der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten aller Arbeitsaufgaben sowie Hierarchien zur Entscheidungsfindung. Zum anderen müssen Abläufe bzw. Prozesse festgelegt und permanent optimiert werden, wie es z.B. beim Sourcing notwendig ist. Mit diesen Erfordernissen setzt sich der Unterricht auseinander.

Arbeitsvorbereitung

Die Abteilung »Arbeitsvorbereitung« bildet in industriellen Unternehmen das Bindeglied zwischen der Schnittkonstruktion und der Fertigung / Montage von Serien, indem sie die Fertigungsplanung vornimmt. Daher umschließt der Unterricht Themen wie Zeitwirtschaft, Termin- und Zuschnittplanung sowie Logistik, um typische Planungsfragen nach dem wer fertigt wann, wo und wie viel beantworten zu können.

Rechnungswesen

Wie teuer darf ein Stoff im Einkauf sein? Wo werden die meisten Kosten verursacht in einem Unternehmen? Zu welchem Preis muss ein Produkt mindestens verkauft werden? Und wie viel Gewinn hat ein Unternehmen dann erwirtschaftet? Die Antwort auf diese existenziellen Fragen gibt die Kosten- und Leistungsrechnung, ein Teilgebiet des Rechnungswesens.

Maschinenkunde

Im Fokus steht die Vermittlung von Grundkenntnissen über den genreabhängigen Einsatz branchentypischer Maschinen. Die Studierenden sind anschließend in der Lage, Auswahl und Einsatz von geeigneter Fertigungstechnologie nach betriebsüblichen Qualitätsanforderungen zu beurteilen.